Basler

Familienname/Nachname
Herkunft: AG; BS; TG; ZH Details
Verbreitung: selten Details

Etymologie

Zu Basel (Namenbuch Basel-Stadt):
, der seit der Spätantike belegt ist und für den verschiedene Herleitungen diskutiert worden sind (vgl. Einleitung, Namengeschichte). Die philologischen Deutungen beschäftigten sich ausgehend von den keltischen Siedlungsspuren und der gallorömischen Siedlungsanlage vor allem mit der Frage, ob der im 4. Jh. n. Chr. erstmals dokumentierte Basilia auf eine keltische oder eine lat. Grundlage zurückgeht, da eine . Herkunft aufgrund des Alters des Erstbelegs ausgeschlossen werden kann (zur Diskussion des Einzelbelegs Robur vgl. NbBS 3, Älteste Namen). Kristol (LSG, 125) hat mit dem Hinweis auf die Tatsache, dass im überlieferten keltischen Sprachmaterial keine Anschlussform für Basilia, Basila zu finden sei, dafür plädiert, den als lat. suffixlose elliptische Namenbildung zum Typ *(villa) Basilia ‘Landgut des Basilius’ zu deuten, die er mit westschweiz. wie Sierre, Broc, Lens, Apples etc. vergleicht. Der griech.-lat. Basilius ist zwar als röm. Cognomen u. Gentilname belegt (vgl. Morlet 2, 26a; Besse, Namenpaare, 56 und die dort zitierte weiterführende Literatur), eine von diesem abgeleitete frühe -Bildung würde jedoch eher ein für die gallorom. Phase typisches -acum oder -anum-Suffix (LSG, 1010) erwarten lassen (vgl. etwa Basiano in der Lombardei, das in ma. Quellen noch in der Form Basilianum dokumentiert ist; Graesse, Orbis Latinus 1, 226; vgl. für ähnliche Fälle in F auch Morlet 3, 34a). Ausgehend von den ältesten Belegen wäre noch an das lat. -ia-Suffix zu denken, das Nègre in Frankreich in mit Ethnonymen, lat. und kelt. Appellativen gebildeten Toponyme wie La Gascoigne, Chancia, Langogne, Bretagne etc. vermutet (Toponymie 1, 118, 215, 425, 427, 636). Somit bleibt offen, ob die Form Basilia eine lat. -Bildung zu einem darstellt oder ob sie nicht doch eine vorröm. Namenform aufnimmt, die sich aber anhand der vorliegenden Belege nicht näher analysieren lässt. Sollte sie aber auf eine keltische Bildung zurückgehen, fällt auf, dass hier keines der sonst häufig von den Römern tradierten -Elemente wie z.B. -duron (vgl. Solothurn, Winterthur), -dūnon (vgl. Thun, Yverdon) oder -īcon (vgl. Zürich) u.a. zu beobachten ist. Die von Fellmann (Basel, 48ff.) beobachte Ähnlichkeit der hist. Belege zu einem rom. -Typus (vgl. Bazeille, Bazeilles, Bazoilles; Nègre, Toponymie 3, 1504), der auf *basilia, eine Nebenform von spätlat. basilica ‘Kirche’ zurückgehen soll, bietet keinen sprachgeschichtlich überzeugenden Ansatz. Die seit dem 6./7. Jh. auch auf der linksrheinischen Seite des heutigen Gebiets der Schweiz zuwandernden Alemannen (Salvisberg, Atlas, 150f.) übernahmen von der ansässigen galloromanischsprachigen Bevölkerung die -Form Basela (Kully, Basel, 21ff.), die sich schliesslich unter Apokope des Endvokals zu Basel entwickelte. Das frz. Exonym Bâle ist erstmals Anfang des 15. Jh. dokumentiert (Besse, Namenpaare, 56). Ausgehend von der Grossbasler Siedlung, die in der Spätantike und im Frühma. vor der Erhebung zur Bischofsstadt im Schatten der röm. Kolonialstadt Augusta Raurica (Kaiseraugst) stand (vgl. Salvisberg, Atlas, 158f.), wurde im MA auch die auf der rechten Rheinseite entstandene kleinere Siedlung mit dem Basel bezeichnet, jedoch durch verschiedene differenzierende Attribute (jenseitiges, niederes, minderes, kleines) unterschieden, die sich auf die Grösse des Siedlungsbereiches oder seine geogr. Lage zu Grossbasel bezogen. Ebenfalls ein geogr. Unterscheidungsmerkmal enthaltend verwies der ma. Oberbasel – wie aus den Belegkontexten zweifelsfrei hervorgeht – auf eine Ansiedlung im Grenzgebiet zu Riehen und Bettingen im Umfeld der heutigen Flur Im Landauer (NbBS 1, 208 u. 394) und des Friedhofs Hörnli. Der in der Forschungsliteratur wiederholt fälschlich zu Oberbasel gestellte Beleg aus dem Jahr 788 (1890 K) Ego in dei nomine Adelsuint pro remedio animæ meæ dono ad sanctum Nazarium martyrem etc. in pago Alemanniæ in villa Baselahe ubas Il et dimidiam et mancipia V, stipulatione subnixa (UBBS 1, 3,2) gehört gemäss Kontext zum Haslach bei Stuttgart (s. Codex Laureshamensis 3/2, 117). Der Basel prägte und prägt eine Reihe von mit der Stadt in Beziehung stehende Örtlichkeitsnamen, Objektnamen und Institutionsnamen in und ausserhalb der Stadt, die gern auch auf hist. Schreibungen des Stadtnamens referieren (vgl. aquabasilea für ein Schwimmbad in der Nähe Basels).

Links

Herkunfts- und Bürgerorte

Dargestellt werden Einbürgerungen und Herkunftsorte von Familien in schweizerischen Gemeinden bis 1962.

Verbreitung

Dargestellt wird die heutige Verbreitung von Basler gemäss Bundesamt für Statistik (ständige Einwohnerzahl).

Rang1228
in der Schweiz
968
Personen
1
pro 10 000 Einw.

Sprachregionen

SprachregionAnzahlHäufigkeit (pro 10 000 Einw.)Rang
Deutschsprachige Schweiz9312987.
Französischsprachige Schweiz3308604.
Italienischsprachige Schweiz4014756.

Kantone

KantonAnzahlHäufigkeit (pro 10 000 Einw.)Rang
Aargau3775183.
Solothurn512766.
Thurgau482984.
Appenzell Ausserrhoden313063.
Bern7111762.
Basel-Landschaft3111369.
Basel-Stadt261967.
Glarus312446.
Luzern571945.
Nidwalden312066.
Schaffhausen1111231.
Schwyz1111858.
Zug1611116.
Zürich19311074.
Freiburg409245.
Genf1206529.
Graubünden406411.
St. Gallen2303009.
Tessin4014424.
Waadt1706930.